Obwohl nach der russischen Prinzessin und Niederländischen Königin genannt, stammt die Pflanze Paulownia aus China. In Japan ist sie auch seit den alten Zeiten bekannt.
Beide Völker - praktisch und gleichzeitig die Schönheit schätzend, haben ihr verschiedene poetische Namen gegeben - Smaragdbaum, Imperatorischer Baum ... Paulownia ist ein beständiger Teil von der Lebensweise dieser Völker - sie haben sie zur Möbelanfertigung (das Wertvollste in einem japanischen Haus - die Kimonos, wurden gerade in Kisten aus Paulownia-Holz aufbewahrt), für andere Hausgüter, sogar für den Bau von ganzen Häusern verwendet. Es ist bekannt, dass der Brand das Schlimmste war, was einem Haus in jenen Zeiten passieren konnte. Die unschätzbare Eigenschaft des Paulownia-Holzes, und zwar schwer entflammbar zu sein, hat diese Tradition geschafft, die gewissermaßen auch heute noch bewahrt ist. Eine andere Tradition lautet - wird ein Mädchen im Hause geboren, pflanzt die Familie eine Paulownia auf dem Hof an. Wenn das Mädchen groß wird und einen Ehemann findet, hackt der Familienhaupt den Baum ab. Zu dieser Zeit ist der Baum wirklich groß geworden und das Holz daraus - von ausreichender Qualität und in ausreichender Menge, so dass man daraus eine schöne Kleidertruhe anfertigt, in der die junge Ehefrau ihre wertvolle Kimonos aufbewahrt. Praktisch und schön - Paulownia scheint genau das Symbol der japanischen Kultur zu sein. Heute noch gibt es in Japan Häuser aus Paulownia-Holz; dies ist von ihren Besitzern immer noch hoch geschätzt, weil es schön, prestigeträchtig und natürlich sicher beim Brand ist.
Die Möbel aus Paulownia-Holz sind auch in China nicht ungewöhnlich, im Gegenteil. Man glaubt, dass nicht nur früher, sondern auch heute es kein chinesisches Haus gibt, in dem ein Möbelstück aus diesem mythischen Baum nicht zu finden ist. Natürlich sind noch viele andere verschiedene Anwendungen aus Paulownia-Holz bekannt. Die berühmten Musikinstrumente, wirklich ein Rätsel für die Europäer, die zum ersten Mal in die unbekannten China und Japan ankamen, sind nur noch ein davon. Selbst die Schätze der japanischen Kultur - die Zauberinnen vom Tanz und Gesang - die Geisha, haben diese Pflanze für deren Charme benutzt. Ein Teil vom Schminkzeug jeder Geisha ist ein dünner, speziell bearbeiteter und getrockneter kleiner Paulownia- Zweig gewesen, mit dem sie ihre Augenbrauen gemalt haben, um ein unerreichbarer Geheimnis des Blickes zu schaffen.
Natürlich sollen wir nicht vergessen, dass Paulownia ein schöner Baum ist - mit den großen samtglatten Blättern und grellen lila Blüten ist es wert, jeden Park und Garten zu schmücken. In China und Japan reicht ihre Verwendung Jahrhunderte zurück und ist in gewissem Sinne eine nationale Tradition.
Inwieweit Paulownia mit der Geschichte und des Lebens dieser Länder verbunden ist, versteht man eigentlich von der Tatsache, dass sie sogar ein Teil des offiziellen politischen Leben ist. Die Japaner, die sowohl die Ästhetik, als auch die Symbolik lieben, haben gerade die Paulownia für ein Emblem im Kabinett des Premierministers gewählt - dies ist das s.g. „mon“ - ein Wort, das zur Bezeichnung und Betonung der persönlichen oder familiären Identität von jemandem benutzt wird; eigentlich näher an Bedeutung zu "Wappen" und beladen mit der fast identischen Botschaft. Also, das Wappen im Kabinett des Premierministers von Japan ist eben eine stilisierte Darstellung von Paulownia. Es gibt kaum eine deutlichere Weise, die nationale Bedeutung von Paulownia für das japanische Volk zu betonen, als ihre Anwesenheit auf dem Orden der aufgehender Sonne. Das ist der erste Japan’s Orden vom Jahr 1875, der Menschen mit Verdiensten ans Land verliehen wird. Wir sollen die Darstellung von Paulownia auch auf der japanischen Währung erwähnen - auf der 500 Yen-Münze ist sie die Paulownia präsent.
Ein interessantes Detail der japanischen Lebensweise ist Hanafuda - einzigartige Spielkarten, die verschiedene Pflanzen darstellen. Am Anfang wurden die Hanafuda für verschiedene komplexe Spiele benutzt, mit denen sich die Adligen unterhalten haben. Verboten für das einfache Volk, gehen die Spielkarten und vor allem die Glücksspiele mit der Öffnung Japans für die westliche Welt weithin ins japanische Leben ein. Die Karten sind von verschiedenen Autoren beschrieben, und das Spielen mit denen ist in vielen Ländern beliebt geworden, darunter Südkorea. Obwohl die Karten in verschiedenen Epochen und verschiedenen Ländern mit vielen und unterschiedlichen Namen gennant worden sind, bleibt Eines unverändert - drauf gibt es immer ein Bild von Paulownia. Übrigens sagt man, dass auch die Yakuza (die japanische Mafia) sie benutzt, aber diesen Fakt wagten wir uns nicht persönlich zu überprüfen.
Bei ihrem Eintritt in Europa hat Paulownia mehrere Aliase bekommen – Adam’s Baum - nach Assoziationen mit dem Feigenbaum; der Legende nach hat der erste Mensch Adam ein Feigenblatt anstelle Kleidungsstücke benutzt, und die Europäer haben die Paulownia-Blätter mit Feigenblätter verglichen; und Foxglove (in Übersetzung "Fuchshandschuhe") - in Großbritannien nennt man das Digitalis - foxglove flower, da die mit Digitalis bewachsenen Orte ein beliebtes Versteck der Füchse waren, und die Paulownia-Blüten erinnerten an jene der Pflanze Digitalis. Und so, jedes Volk hat Paulownia unterschiedlich genannt, aber auch eine Anwendung je nach seinen Bedürfnissen und Traditionen gefunden. Trotz der praktischen Orientierung des europäischen Denkens, dürfen wir nicht vergessen, dass Paulownia als eine dekorative Art in den Parks auf dem Alten Kontinent so gut angenommen wird, dass heutzutage auch hier fast unmöglich ohne Paulownia ist. Paulownia gibt e in vielen Städten Europas, einschliesslich in Bulgarien.
Wenn Sie Bilder von Paulownia schauen, denken Sie vielleicht, dass Sie ähnliche Blätter im kleinen Park in der Nähe gesehen oder die anmutigen grillen Blüten im städtischen Garten bewundert haben? Wahrscheinlich haben Sie tatsächlich Paulownia gesehen. Jedoch wussten Sie nicht, dass dies nicht noch eine Baumart ist, sondern viel mehr. Ein Wunderbaum, der die Vergangenheit von mehreren Kulturen in sich vereint, aber auch ein Baum der Zukunft, über deren Eigenschaften es noch viel zu lernen gibt.